Kleine Anfrage der FDP-Fraktion: Künstliche Intelligenz

Die ausweichenden Antworten und andauernden Verweise auf noch zu klärende Sachverhalte, wie z.B. die im Jahr 2019 zu erstellenden Ethik-Regeln, werden den rasanten globalen Entwicklungen rund um das Thema Künstliche Intelligenz nicht gerecht. Die Bundesregierung verschläft einmal mehr die Zukunft. Wer davon spricht, „Berufsbilder kontinuierlich zu modernisieren“, muss sich fragen, warum der aktuelle Rahmenlehrplan des Fachinformatikers aus dem Jahre 1997 stammt? Den Hilferuf von inzwischen mehr als 1000 führenden europäischen KI-Experten (https://claire-ai.org/ )  nach größerer politischer Anstrengung zu „teilen“, mag ein Anfang sein, ihn zu unterzeichnen wäre ein Statement gewesen.

Die Bundesregierung ist entschlossen, „Deutschland auf ein weltweit führendes Niveau zu bringen“. Doch wie hoch das Substitutionspotential auf dem Arbeitsmarkt durch Robotik und KI sein wird, „lässt sich derzeit nicht bewerten“. Eine potentielle Unterstützung der überlasteten Justiz durch Algorithmen ist, „nach derzeitiger Rechtslage unzulässig“ und das Abwandern von Spitzenforschern ins Ausland wird durch „Steigerung der Attraktivität“, ohne Nennung konkreter Maßnahmen, bekämpft. Wenig Konkretes für viele offenkundige Baustellen.

Es bleibt zu hoffen, dass die Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz dieser visionslosen Bundesregierung etwas Leben einhauchen kann. Zeit ist bereits genug vergangen.

 

Die kleine Anfrage in den Medien
Hintergrund

Lesen Sie hier die kleine Anfrage der Freien Demokraten „Künstliche Intelligenz – Rahmenbedingungen der technologischen Disruption für den gesellschaftlichen Alltag“ : http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/19/032/1903225.pdf.

Die Antworten der Bundesregierung finden Sie hier: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/037/1903714.pdf