Kleine Anfrage: Künstliche Photosynthese als Teil einer modernen Bioökonomie-Strategie

Die künstliche Photosynthese könnte eine bedeutende Technologie in Zukunft werden. Mit Hilfe der künstlichen Photosynthese kann die Energie des Sonnenlichts verwendet werden, um klimaneutrale und transportfähige Brennstoffe zu erzeugen. Bereits heute ist die künstliche Photosynthese effizienter als die eines natürlichen Organismus. Das Potential, was in dieser Technologie schlummert, ist somit immens.

Die Antworten der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage zum Thema „Künstliche Photosynthese“ sind zwiespältig. Auf der einen Seite „könnte die künstliche Photosynthese das Potential haben, neue Wege der nachhaltigen Energie- und Rohstoffversorgung zu ebnen“, wodurch die künstliche Photosynthese „als potenziellen Faktor einer erfolgreichen Energie- und Rohstoffwende“ zu sehen ist.

Auf der anderen Seite zeigt die Bundesregierung im Großteil der restlichen Antworten, dass das Interesse überschaubar bleibt. Zurzeit befassen sich zwei Mitarbeiter der Bundesregierung mit den Chancen der künstlichen Photosynthese. Auf die Frage, wie die Bundesregierung Deutschland im internationalen Vergleich zu anderen Staaten in diesem Forschungsgebiet sieht, räumt sie ein, dass die USA, dank ihres Joint Center for Artificial Photosynthesis, eine führende Rolle einnimmt. Aber auch Japan und Südkorea haben eigene Forschungsinstitute für das Gebiet der künstlichen Photosynthese gegründet. Demgegenüber hat „die Bundesregierung keine konkreten Pläne für eine solche Einrichtung“. Anreizschaffende Wettbewerbe, wie beispielsweise „Fuel from the Sun: Artificial Photosynthesis“, sind derzeit ebenfalls nicht in Planung.

So bleibt festzuhalten, dass die Bundesregierung eine Nationale Forschungs“strategie“ BioÖkonomie 2030, die aus zahlreichen einzelnen Projekten besteht, verfolgt. Dennoch liegt der Fokus auf altbewährten. Es ist nicht verwunderlich, weshalb kaum Unternehmen, welche zur künstlichen Photosynthese forschen, an die Bundesregierung herantreten. Hochschulen müssen das hohe Entwicklungsrisiko tragen, da die Forschung zur künstlichen Photosynthese noch im frühen Stadium ist.