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Pressebericht: Tagesspiegel Background: „EU stellt Weichen für Gesundheitsdatenraum“

Der Tagesspiegel Background hat die Vorstellung des Entwurfs für eine Verordnung über den europäischen Gesundheitsdatenraum (European Health Data Space) begleitet. Im Mittelpunkt des Artikels steht die technische Infrastruktur „MyHealth@EU“, die bereits heute als Modellprojekt zwischen Ärzt:innen und Apotheken fungiert sowie die Etablierung des neuen „European Health Data Space Boards“, welches übergeordnete Koordinierungsfunktionen übernehmen soll.

Für mich ist klar, dass die EU-Kommission mit dem EHDS ein patient:innenzentriertes Konzept vorgestellt hat, welches datengetriebene Innovationen stärkt und zugleich den Menschen die Entscheidungshoheit über die Verwendung ihrer sensiblen Gesundheitsdaten selbst in die Hand gibt. Das Vorhaben ist für mich der:

„richtige Schritt hin zu einem digital vernetzten Europa“

Tagesspiegel Background

Pressestatement: „EU-Gesundheitsdatenraum fördert datengetriebene Innovationen, unklar bleiben Datensicherheit und Datenfreigabe.“

Zum von der Europäischen Kommission vorstellten Entwurf für eine Verordnung über den europäischen Gesundheitsdatenraum (European Health Data Space – EHDS): 

“Um Gesundheitsdaten EU-weit effektiver nutzen zu können, möchte die Europäische Kommission bis 2025 den europäischen Gesundheitsdatenraum aufbauen. Hierfür ist der EHDS ein erster wichtiger Baustein. Ich begrüße den heutigen Entwurf als richtigen Schritt hin zu einem digital vernetzten Europa. Die Kommission hat ein patient:innenzentriertes Konzept vorgestellt, welches datengetriebene Innovationen stärkt und zugleich den Menschen die Entscheidungshoheit über die Verwendung ihrer sensiblen Gesundheitsdaten selbst in die Hand gibt. 

Ausdrücklich zu unterstützen ist die geplante Interoperabilität der Gesundheitsdaten. Noch immer sind Daten zu selten einheitlich auswert- und so effektiv für Lösungen verwendbar. Eine solche “Interoperabilität by Design” würde viele Probleme auch in Zukunft lösen können. Auch die geplante strikte Anonymisierung der Patient:innendaten ist eine sehr wichtige Weiterentwicklung des geleakten März-Entwurfs. Denn nur eine durchgängige Anonymisierung gewährleistet, dass kein Rückschluss zu konkreten Personen möglich ist. Unklar bleibt jedoch die Frage, wie die Gesundheitsdaten sicher gespeichert werden (Dezentralisierung, Verschlüsselung etc.). Auch bleibt im Entwurf die Antwort auf Möglichkeiten einer differenzierten Freigabe der individuellen Daten für unterschiedliche Zwecke schuldig – diese Möglichkeit soll es zumindest bei der elektronischen Patientenakte (ePA) geben. 

Als Freie Demokraten unterstützen wir seit Jahren Projekte, welche datengetriebene Innovationen fördern, die digitale Vernetzung unterstützen und zugleich die Entscheidungshoheit der Patient:innen über den Umgang mit den eigenen Daten stärken.” 

Podcast: The New Health Club: Mario Brandenburg , FDP – Politics, Psychedelics & the State‪.‬

Ich durfte als erster deutscher Bundestagsabgeordneter zu Gast beim The News Health Club-Podcast sein. In der Podcastfolge habe ich zusammen mit der Gasteberin Anne Philippi über Psychedelika gesprochen. Diese sind unter anderen in sogenannten „Magic Mushrooms“ drin und sorgen als Droge für einen Rauschzustand und wirken als Bestandteil in Therapien gegen Depressionen.

Einen kleinen Ausschnitt zum reinhören findet ihr hier:

Hier findet ihr die ganze Podcastfolge bei

Pressebericht: Tagesspiegel Background: „Psychedelischer Pilz-Wirkstoff bisher kaum erforscht“

Psychedelische Wirkstoffe, wie Psilocybin, haben ein großes Potenzial in der medizinischen Versorgung. Jedoch gibt es heute in Deutschland keine zugelassenen Arzneimittel oder Therapien, die auf diesen Stoffen beruhen. Deshalb habe ich die Bundesregierung in einer kleinen Anfrage (BT-Drs. 19/29995) gefragt, wie die Erforschung von psychedelischen Wirkstoffen gefördert wird.

Der Tagesspiegel Background Gesundheit & E-Health hat unsere kleine Anfrage samt Antwort der Bundesregierung aufgegriffen. Die Antwort verdeutlicht, dass

„die Koalition wenig Interesse an den innovativen und vielversprechenden Wirkstoffen habe.“

Tagesspiegel Background Gesundheit & E-Health

Video: Rahmenprogramm Gesundheitsforschung – Rede, 22.02.2019

Die Forschung an sogenannten Volkskrankheiten wie Diabetes II oder Herz-Kreislauferkrankungen ist äußerst wichtig, jedoch darf dies nicht zu Lasten der Forschung an den Märkten und Heilungsmethoden der Zukunft gehen.

Das Stichwort „Individualisierte Medizin“ weckt Hoffnungen. Sie verspricht Chancen auf Heilung für den Einzelnen, wirft aber die Finanzierungsfrage für das Kollektiv auf.

Deshalb ist es unabdingbar, mit dem neuen Rahmenprogramm nicht nur die Grundlagenforschung zu fördern, sondern eben auch beim Transfer in den Markt zu unterstützen.

Aktuell gelten Publikationen leider als die einzige wahre Währung in Deutschland für eine akademische Laufbahn. Es braucht mehr Anreize für Patente oder Ausgründungen, denn wenn eine gute Wissenschaftlerin gründet, bei Startups aushilft oder mit Biotech/Pharma-Unternehmen kooperiert, muss sich die zukünftig positiv auf die Reputation und somit die weiteren Stufen der Karriereleiter auswirken.

Denn letztendlich leisten Forscher damit einen Dienst zu Sicherstellung der hochwertigen medizinischen Versorgung unserer Gesellschaft.

Und die aktuellen technologischen Entwicklungen liefern der Gesundheitsforschung noch weitere Möglichkeiten. In den vergangenen 2000 Jahren war Medizin oft reaktiv. Sie kam erst zum Zuge, wenn bereits etwas kaputt war. Bei Automobil oder bei Maschine nutzen wir schon lange Sensoren, die Probleme frühzeitig melden. In Zukunft kann Medizin auch proaktiv handeln.

Die heimische Alexa erkennt Herzkrankheiten an der Veränderung der Stimme, Scanner-Apps warnen uns vor potentiellen Melanomen und Bewegungssensoren stellen fest, dass wir die heimische Treppe inzwischen in 15 Sekunden und nicht mehr in zehn Sekunden laufen und weisen uns auf potentielle Knieprobleme hin.

Doch die neue Gesundheit kommt nicht ohne Preis. Die Medizin der Zukunft beziehungsweise eine bessere personalisierte Medizin wird nur mit besseren und mehr persönlichen Daten gelingen. Doch sind wir überhaupt bereit dazu, diese Daten zu teilen? Dies ist eine elementare Frage und wird für die Chancen und die Zukunft des Medizinstandort Deutschland entscheidend sein. Die informationelle Selbstbestimmung des Patienten ist ein hohes Gut und muss trotz aller Veränderungen gewährleistet bleiben. Hier hilft nur vollständige Transparenz beim Zugriff auf die Daten des Patienten. Dies reduziert nicht nur die Risiken, sondern versetzt den Patienten auch in die Lage, beispielsweise online nachzuschauen, was seine Krankenkasse eigentlich abrechnet.