Pressestatement: Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz

In der Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz (KI) des Deutschen Bundestages war es uns Freien Demokraten wichtig, dass wir die Technologie primär und ausschließlich als Werkzeug betrachten. Denn KI – vor allem das Maschinelle Lernen – ist eine Bezeichnung für ein technisches Hilfsmittel, das in der Lage ist, zu einem gewissen Grade autonom, komplexe Probleme zu lösen. Grundlage von KI sind Algorithmen, vom Menschen programmierte Handlungsanweisungen. Genauso wie diese Algorithmen selbständig „lernen“, müssen auch wir als Bürgerinnen und Bürger lernen, damit mündig umzugehen. Unsere eigenen menschlichen Unzulänglichkeiten in die Verantwortung von Maschinen zu legen, halten wir in der Diskussion um KI-Anwendung und Regulierung für falsch. Wir müssen unsere eigenen digitalen Kompetenzen deutlich stärken. Dafür haben wir zahlreiche Konzepte vorgelegt. Wer eine bessere Welt frei von Diskriminierung und Hass möchte, sollte bei sich selbst anfangen. Verantwortlich bleibt und ist immer der Mensch!

Pressestatement: Der Bundeswarntag warnt uns vor fehlenden Warnmöglichkeiten!

Mario Brandenburg MdB, der technologiepolitische Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag zum heute durchgeführten Bundeswarntag:

Mental vorbereitet habe ich heute um 11:00 eine Warnung auf meinem Smartphone erwartet. Wie bei vielen Bürgerinnen und Bürgern auch, war das Warten vergeblich. Die Ursachen müssen jetzt aufgeklärt und abgestellt werden.

Vielleicht war das System schlicht überlastet und konnte selbst einen Probealarm nicht überall zustellen. Die NINA Katastrophenwarnapp verlässt sich schließlich auf das Funktionieren einer zentralen Serverinfrastruktur und auf einen bestehenden Internetzugang um Warnmeldungen empfangen zu können. Sobald der zentrale Server überlastet ist oder ich im Funkloch bin, kann nicht mehr gewarnt werden.

Andere europäische Länder wie z.B. die Niederlande verwenden eine Technologie namens Cell Broadcast – hier wird über das Mobilfunknetz, auch wenn keine Internetverbindung vorhanden ist, eine Meldung an alle Geräte im Mobilfunknetz verschickt – ohne dass es zu einer Überlastung kommen kann. Es ist für mich unverständlich, warum die Bundesregierung sich für einen deutschen Alleingang entscheidet, anstatt europaweit standardisierte und bereits vorhandene Technologie in unseren Mobilfunknetzen zu verwenden.

Ich habe in einer schriftlichen Einzelfrage die Bundesregierung aufgefordert, die Gründe für diese Fehlentscheidung darzulegen.

Sandra Bubendorfer-Licht, zuständige Berichterstatterin der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag für die Themen Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ergänzt:

Wenn im Ernstfall, wo es um jede Minute geht, nicht gewarnt werden kann, dann ist das eine Gefährdung des Wohles der Menschen in diesem Land. Die Bundesregierung muss verstehen, dass reine politische Entscheidungen im Bevölkerungsschutz und der Katastrophenhilfe nichts verloren haben. Es geht um Funktionalität und Praxistauglichkeit. Ein wichtiger Schritt dafür wäre, dass das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe endlich auch die Rolle bekommt, die es für die Aufgabe benötigt. Technische Lösungen müssen überdacht und auf Herz und Nieren geprüft werden. Wenn der Warntag gezeigt hat, dass eine Cell Broadcast Lösung sinnvoller wäre und diese zur Umsetzung kommt, dann war es ein Gewinn für unser Land.

Kleine Anfrage: Zustand der IT-Sicherheit der Energieversorgung

Zur Antwort der Bundesregierung (Drucksache 19/21674) auf die kleine Anfrage zum „Zustand der IT-Sicherheit der Energieversorgung“ erklärt Mario Brandenburg, technologiepolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag:

Die geringe Zahl erfolgreicher Angriffe auf unsere Energieversorger führt vor dem Hintergrund der zunehmenden Menge und Komplexität der Cyberangriffe zu falscher Ruhe. Anders ist nicht zu erklären, dass Energieversorger zwar seit 2018 ein Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) eingeführt haben sollen, aber erst 2021 die Zertifizierung auf Grundlage der Anforderungen der Bundesnetzagentur (BNetzA) erfolgen muss. Hier hätten alle Beteiligten Kosten und Aufwand gespart können.

Die Bundesregierung hat auch sonst keine echte Strategie zur Cybersicherheit der Energieversorgungsnetze. Die einzelnen Maßnahmen zur Steigerung der Sicherheit vor Angriffen sind keinen Handlungsfeldern der Cybersicherheitsstrategie zugeordnet. So kann weder die Opposition, noch die Zivilgesellschaft die Erreichung der richtigen und wichtigen Ziele der Strategie prüfen und dann, falls notwendig, den Finger in die Wunde legen. Strategien brauchen Erfolgskriterien, sonst sind sie nur gut gemeinte Absichtserklärungen. Es muss klar sein, welche Maßnahmen aufeinander aufbauend welchem Ziel dienen soll.“